Besondere Stadtwanderwege in Essen

Essen bietet zahlreiche Möglichkeiten für einen besonderen Stadtwanderweg: Ob Historie, Grünanlagen und Kunstwerke im Moltkeviertel, Schlenderei durch die Gartenstadt Margarethenhöhe oder Entdeckungstour durch das Szeneviertel Rüttenscheid. Kleiner Spaziergang mit Panoramablick rund um Schloss Schellenberg oder beeindruckende Architektur und bedeutende Kirchenschätze im Essener Dom. Wir haben eine feine Auswahl für euch getroffen.

Historie, Grünanlagen und Kunstwerke im Moltkeviertel erleben

Robert-Schmidt-Berufskolleg, mit seinem monumentalen Charakter und dem Uhrenturm mit Kuppeldach, Moltkeviertel, Essen
© offguide

Das Moltkeviertel ist bekannt als ideales Beispiel für den frühen Reformstädtebau zu Beginn des 20. Jahrhunderts mit viel Stadtgrün, Gartenstraße (Semperstraße), zahlreichen denkmalgeschützten Bauwerken und sehenswerten Kunstwerken. 1908 wollte Ingenieur und Stadtplaner Robert Schmidt hier zeigen, dass in Essen eine bessere Wohnkultur möglich sein würde. Heute ist klar, dass seine Vision gelungen ist. Wenn ihr durch die Straßen spaziert, entdeckt ihr wunderschöne Villen, Häuserzeilen samt blühender Vorgärten, große Spielplätze und Waldflächen sowie ein besonderes Skulpturenensemble auf dem nördlichen Moltkeplatz. Weitere Highlights sind das frühere Wohnhaus des ehemaligen Bundespräsidenten Gustav Heinemann in der Schinkelstraße 34 und das Robert-Schmidt-Berufskolleg, mit seinem monumentalen Charakter und dem Uhrenturm mit Kuppeldach an der Robert-Schmidt-Straße 1. Gleich nebenan könnt ihr außerdem eine für die Zeit typische Direktorenvilla bewundern. Und wer eine grüne Oase mitten in der Stadt sucht, hat es nicht weit zum idyllischen Siepental. Hier findet ihr weitläufige Liegewiesen, Essens größte Rutsche auf einem riesigen Kinderspielplatz sowie zwei »leinenlose« Hundewiesen.

Moltkeviertel, 45127 – 45130 Essen

Schlendern durch die Gartenstadt Margarethenhöhe

Gartenstadt Margarethenhöhe von oben, Essen-Margarethenhöhe
© Ruhr Museum

Beim Schlendern durch die Margarethenhöhe könnt ihr die erste Gartenstadt Deutschlands erleben. Der idyllische Stadtteil wurde 1906 von Margarethe Krupp anlässlich der Hochzeit ihrer Tochter Bertha gestiftet und gilt als Juwel städtischer Baukunst. Die malerische Siedlung, nach Plänen des Architekten Georg Metzendorf, bietet ein vielgestaltiges Bild, wobei kaum ein Haus dem anderen gleicht. Die schmalen Gassen mit abwechslungsreicher Architektur spiegeln den ursprünglichen Charme der Umgebung wieder und laden zu einer Entdeckungstour ein. Los geht’s an der Holsterhauser Straße. Von hier kommt ihr direkt zum Entrée der Margarethenhöhe, nämlich am Brückenkopf. Als erste Anlaufstelle trefft ihr auf den kleinen Markt. Hier begrüßt euch der 1912 erbaute Schatzgräberbrunnen, der an die sogenannte Sommerburg-Sage anknüpft. Ebenfalls auf dem Marktplatz findet ihr den ehemaligen Krupp’schen Konsum, in dem sich bis heute ein Supermarkt befindet. Weiter geht’s durch zahlreiche Lauben- und Bogengänge in die historischen Straßen, mit so klangvollen Namen wie: Im Heimgarten, Sonnenblick, Schöngelegen und Laubenweg. Wenn ihr den Robert-Schmohl-Platz und Giebelplatz erreicht, könnt ihr besondere Kunstwerke erleben. Dazu lädt der Hauxplatz zum Verweilen ein. Neben Springbrunnen, Bänken, Boulebahn und Kinderspielplatz steht hier auch die Bronzeskulptur »Die Säerin« als Sinnbild für Margarethe Krupp. Und nur einen Katzensprung entfernt, kommt ihr schnell in den grünen Lührmannwald. Auf der Maggihöhe könnt ihr außerdem eine historisch eingerichtete »Musterwohnung« und die Ausstellung im Kleinen Atelierhaus zur Geschichte der Gartenvorstadt besuchen.

Margarethenhöhe, 45149 Essen

Entdeckungstour durch das Szeneviertel Rüttenscheid

Verschiedenfarbige Altbaufassaden im Mädchenviertel in Essen-Rüttenscheid
© offguide

Rüttenscheid lockt immer mehr junge Menschen und Familien an. Kein Wunder: Schließlich gibt es hier nicht nur pulsierendes Nachtleben, sondern auch hübsche Cafés und schnuckelige, inhabergeführte Geschäfte. Rüttenscheid ist so vieles: urbanes Viertel, Gastronomie-Hochburg sowie Einkaufs- und Flaniermeile Rü. Auch die Straßennamen haben eine Besonderheit. Gegen Ende des 19. Jahrhundert erhielten die Straßen links von der Rü weibliche Vornamen, rechts der Rü männliche. Darum wissen auch Nicht-Rüttenscheider gleich, dass eine Martinstraße rechts der Rü und die Rosastraße links davon zu finden ist. Das Mädchenviertel steht dabei für ein ganz besonders charmantes Wohnviertel, das mehr als einen Bummel wert ist. Beim Schlendern durch die Straßen könnt ihr hier viele wunderschöne und historische Altbaufassaden entdecken. Eine weitere Besonderheit, direkt an der Rü, bildet die Siechenkapelle aus dem 15. Jahrhundert sowie der ehemalige Güterbahnhof am repräsentativen Girardethaus im Herzen von Rüttenscheid. Gleich gegenüber in der Wittekindstraße befinden sich sogar vier sogenannte Pfründnerhäuser, direkt neben der Kapelle des Alfried Krupp Krankenhauses. Ein mögliches Lieblingsziel ist das Haumannhofviertel. Der Weg dahin auf der begrünten Gregorstraße führt euch ohne Umschweife in eines der schönsten Wohnviertel Essens, umgeben von prachtvollen Villen und Alleen mit altem Baumbestand. Wer auf der Suche nach Grün und Ruhe ist, landet unmittelbar im Haumannpark. Hier erwarten euch großzügige Liegewiesen, moderne Spielbereiche für kleine Gäste, gepflegte Tischtennisplätze und sogar ein Gemeinschaftsgarten.

Rüttenscheid 45130, 45131, 45133, 45136 Essen

Kleiner Spaziergang mit Panoramablick rund um Schloss Schellenberg

Tor der Ruine Isenburg im Schellenberger Wald in Essen
© offguide

Diese kleine Tour startet an der Frankenstraße und führt euch durch die romantische Rellinghausener Altstadt bis zum Schloss Schellenberg. Auf dem Weg lauft ihr vorbei an malerischen Fachwerkhäusern und dem denkmalgeschützten Blücherturm. Der historische Turm hat im Laufe seines mehrhundertjährigen Bestehens unterschiedlichen Zwecken gedient. Im 16. Jahrhundert war er 25 Jahre lang Schauplatz der Rellinghauser Hexenprozesse. Über den Pilgrimsteig geht es danach weiter auf die Höhe zum Schloss Schellenberg mit seinem schönen Innenhof und der barocken Kapelle im kleinen Schlosspark. Der das Schloss umgebende Schellenberger Wald bietet euch fabelhafte Panoramablicke über die Stadt und den Baldeneysee. Hier könnt ihr außerdem die Ruine der Isenburg erkunden. Und wer mit Hund unterwegs ist, findet für den vierbeinigen Gefährten auch einen Platz zum Austoben an der sogenannten Mondscheinwiese.

Frankenstraße | Höhe Rathaus Rellinghausen, 45134 Essen

Beeindruckende Architektur und bedeutende Kirchenschätze im Essener Dom bewundern

Innenhof vom Essener Dom mit Skulptur davor
© offguide

Bei einem Spaziergang durch die Innenstadt ist ein Besuch im Dom und Domschatz einfach Pflicht! Direkt am Burgplatz, erwartet euch nämlich nicht nur beeindruckende Architektur aus der Ottonischen Renaissance, sondern auch einer der bedeutendsten Kirchenschätze: Die Goldene Madonna. Neben der ältesten Marienskulptur der Welt, könnt ihr hier weitere bekannte und bedeutende Kunstwerke entdecken, wie den Siebenarmigen Leuchter, das Essener Schwert oder die älteste Lilienkrone der Welt. Einzigartig ist auch die Gruppe der rund 30 gotischen Kunstwerke des Domschatzes. Und direkt vor der Kirche findet ihr ein besonderes Naturdenkmal. Die alte Platane, an der Kettwiger Straße, hat einen beeindruckenden Stammumfang von rund 5 Metern und gilt als Besonderheit unter den Bäumen.

Essener Dom | Kettwiger Straße 42, 45127 Essen